Die einzigartige Innenansicht eines Jahrhundertschwindels*

P&R Container Investments. Ein faszinierendes Container-Investment-Unternehmen, das mit nur 30 Angestellten bis zu fünf Milliarden Anlegergelder einwirbt und für 54.000 Kleinanleger verwaltet. Das Anlagemodell ist sensationell einfach, transparent, sicher. 

Die Insolvenz 2018 mit rund vier Milliarden Euro im Feuer stellt sich als der wohl größte Anlegerbetrug der europäischen Nachkriegsgeschichte heraus. Eine Million an Anleger verkaufte Frachtcontainer existieren nur auf dem Papier. Eine Million Mal wurde Luft verkauft. Ein gigantisches Milliarden-Schneeballsystem, das mindestens über zehn Jahre lang unentdeckt geblieben ist. 54.000 Kleinanleger, überwiegend Rentner, verlieren ihre Ersparnisse, nicht wenige ihre Existenz. 

Dies ist die wahre Geschichte über den Jahrhundertbetrug: Sie gibt erschreckende Einblicke in eine kranke Welt der Betrüger, sie dokumentiert, wie der Betrug weit über zehn Jahre lang hat funktionieren können, wie das Schattenimperium organisiert war Es ist die unfassbare Geschichte über grenzenlose Gier, Brutalität, Gewissenlosigkeit, über kaum glaubliche Zufälle und über das Versagen aller Aufsichtsorgane, auf die sich die zehntausenden Menschen verlassen haben. 

*Spiegel, Nr. 49 I 2020 über die diesem Buch zugrundeliegende Dokumentation

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ISBN: 978-3-347-31035-3

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Leseprobe Kap. 1

Eine Million mal Luft verkauft
Die letzten Tage eines Champions, der keiner war

Am 19. März 2018 ist es offiziell: Drei P&R Container-Vertriebs- und Verwaltungsgesellschaften treten mit formaler Mitteilung des zuständigen Amtsgerichts München in die vorläufige Insolvenz ein. Am 26.04.2018 werden eine vierte Vertriebsgesellschaft und die P&R AG folgen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird ein Schwergewicht der Branche bestellt: Michael Jaffé, der zuvor bereits die Mega-Insolvenz um die Kirch-Gruppe abgewickelt hatte und heute, 2021, mit dem Wirecard Skandal beauftragt ist. P&R ist zahlungsunfähig. Zahlungsunfähig nun seit neunzehn Tagen, seit dem 28.02.2018, als über 50.000 Anleger ihre vertraglich garantierten, quartalsweisen Auszahlungen der Mieterlöse erwarten, die ihre Frachtcontainer erwirtschaften sollen. Sie werden vergeblich warten. 

P&R, jahrelang der absolute Star am deutschen Direktinvestment-Firmament, die absolute Nummer eins, Liebling der konservativen Kleinanleger, verwaltet mit insgesamt nur rund 25 Mitarbeitern zu diesem Zeitpunkt ein Milliardenvermögen an Frachtcontainern in seinen Geschäftssitzen im Münchner Millionärsvorort Grünwald und im Schweizer Steuerparadies Zug bei Zürich. Im Verwaltungssystem in Deutschland stehen fantastische Zahlen: 

1,65 Millionen Frachtcontainer, Eigentum von 54.000 Anlegern, die für diese Stahlboxen 3,381 Milliarden Euro bezahlt haben. Für das laufende Jahr 2018 stehen den Anlegern 331,4 Millionen an Mietauszahlungen zu, fällige Rückkäufe der Anlegercontainer durch P&R belaufen sich auf 542,0 Millionen Euro. Gesamtforderungen der Anleger 2018: 873,44 Millionen Euro, die aus Vermarktung, Vermietung, An- und Verkauf der Stahlboxen durch die Schweizer P&R-Gesellschaft erwirtschaftet werden sollen.  Soviel zu den monströsen Zahlen.

P&R kann an jenem 28. Februar 2018 nicht einmal die rund 90 Millionen an fälligen Mieten bezahlen. Geschweige denn die Rückkäufe der Anlegercontainer tätigen, die mit Ende der Vertragslaufzeit nach drei oder fünf Jahren Stück für Stück fällig sind. 

Warum die Zahlungen nicht möglich sind? Zu diesem Zeitpunkt stehen auch die Mitarbeiter in Grünwald vor einem Rätsel. Denn die 1,6 Millionen Container der Anleger sind in langfristigen, festen Mietverhältnissen bei den weltweit größten Leasinggesellschaften und Reedereien fest gebucht und verdienen fest kalkulierbares Geld auf den Weltmeeren. Jeden Tag. Informationen zu den Gründen der Insolvenz erhalten die Mitarbeiter nicht. Auch nicht die Anleger. Dabei gehen die Mitarbeiter in diesen knapp zwei Wochen seit der Zahlungsunfähigkeit bis zur Insolvenzmeldung durch die Hölle, wie ein Angestellter es formuliert: Tausende Anrufe von Anlegern, verunsichert, wütend, fordernd. Nicht selten persönlich drohend. Sie erhalten keine Information. Die Mitarbeiter haben selbst keine. Tausende Briefe in Postkisten – ungeöffnet. Vertragsrücktritte, Klageandrohungen, verzweifelte Briefe von Rentnern, die diese Einnahmen zum Leben brauchen. Es wird notwendig werden, einen privaten Sicherheitsdienst zu beauftragen: Wütende Anleger, die seit fünfzehn Tagen ohne jede Information sind, versammeln sich täglich vor dem Firmeneingang, manche schlagen wütend gegen die Scheiben, verlangen Einlass, ein Gespräch, Aufklärung, die Geschäftsführung. Journalisten belagern das Gebäude, Kameras, Mikrofone, im Garten schleichen Paparazzi herum, billige Boulevardmagazine privater Sender inszenieren später wütende Kunden am Eingang, um diese dann aus sicherer Entfernung zu filmen und für ihre Story zu missbrauchen, indem sie die verzweifelten Menschen bloßstellen. Es ist ein Film. Ein schlechter Film. Aber so läuft er ab. Und die Geschäftsführung mit Martin Ebben und dem Konzerneigentümer Heinz Roth? Abgetaucht. 

»Die haben ihre gesamte Belegschaft an dieser eskalierenden Kunden- und Öffentlichkeitsfront verbrannt, selbst zu feige, Gesicht oder wenigstens Stimme zu zeigen. Von Haltung nicht zu reden. Unsere Kolleginnen haben Angst. Manche weinen vor Angst in diesen Tagen.«

So formuliert es ein Mitarbeiter, der dabei war. Am Donnerstag, den 15.03.2018, also wenige Tage vor der offiziellen Meldung der Zahlungsunfähigkeit, lässt der Geschäftsführer M. Ebben die rund 25 Mitarbeiter antreten. Im Erdgeschoss, im Konferenzraum. Er lässt, neue Attitüde seit er im Juli 2017 überraschend Geschäftsführer geworden ist, durch seine Assistentin vermelden, dass die Geschäftsführung zur Versammlung in fünfzehn Minuten bittet.  Eine jener gestelzt-aufgesetzten albernen Formulierungen, die er sich nach seinem märchenhaften Aufstieg vom Vertriebsmitarbeiter zum Konzernchef über Nacht wohl angeeignet haben soll – im Handbuch für Führungskräfte und Vorstände, wie im Flurfunk gescherzt wird. Statt einfach Martin bittet euch in den Konferenzraum.

Ebben tritt allein auf. Konzerninhaber und Aufsichtsratschef Heinz Roth, seit zwei Wochen ohne ein Wort zur Belegschaft, ist erneut nicht dabei. Ebben, so der Eindruck, wirkt kleinlaut wie nie. Kleinlaut passt nicht zu ihm. 

»Wir können unsere Anleger nicht mehr ausbezahlen. Die Schweiz hat das Geld nicht. Die Mieten für unsere Anleger. Und bringt absehbar auch nichts bei. Wir haben die Zahlungsunfähigkeit der drei alten Container-Vertriebsgesellschaften jetzt beim Amtsgericht gemeldet.«  

Um dann zu betonen, dass die vierte Gesellschaft, die P&R TC, die er gegründet habe, gesund und zahlungsfähig sei. Er spricht von eben jener neuen, prospektpflichtigen P&R Gesellschaft, die erst seit 01.01.2017 vertreibt und wenige Wochen später ebenfalls zahlungsunfähig sein wird. Zusammen mit der P&R AG. 

Schweigen im Raum. Das Team ist paralysiert. Ohnmächtig. Vor den Kopf gestoßen. Niemand begreift die Situation. Trotz der vergangenen zwei Wochen. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf. Der Containermarkt ist stabil. Die Schweizer P&R erzielt Mieteinnahmen aus den Containern. 60-100 Cent/Tag und Container. 400 Millionen pro Jahr. Nur Mieteinnahmen für die deutschen Anleger. Und die Containerwerte? Es müssten rund 3,5 Milliarden aus 1,6 Millionen Containern sein. Wo ist das Geld? Und vor allem: Wenn die deutschen Gesellschaften in Folge der Zahlungsunfähigkeit der Schweizer P&R-Gesellschaft nun selbst zahlungsunfähig sind, wieso ist dann die Schweizer P&R, die den deutschen Anlegern das Geld schuldet, nicht insolvent? Fragen sind nicht erwünscht. 

Ebben fährt fort an jenem Morgen, er wirkt wieder selbstbewusster, wird in wenigen Minuten wieder zu dem Ebben werden, der er als Vorstand gerne sein möchte. Als Mann mit Plan und Idee. Er erzählt von einer schwierigen Situation, der gesetzlichen Vorgabe, Zahlungsprobleme zu melden, sobald sie erkennbar sind, damit keine Insolvenzverschleppung eintritt. Monate später wird Ebben selbst der Insolvenzverschleppung beschuldigt werden. Über rund 50 Mio. Euro, die er noch ausbezahlt hat Anfang März 2018. Obwohl P&R pleite ist.

Ebben will positiv wirken. Ein Kapitän, der das Schiff durch schwere See lenkt. Und fantasiert sein Ziel, eine Insolvenz in Eigenverwaltung zu erreichen. Eigenverwaltung – also bleibt die Geschäftsführung, er, eingesetzt, der Insolvenzverwalter sieht ihm auf die Finger, vor allem aber: Insolvenzgericht mit Insolvenzverwalter sehen eine positive Prognose zur Restrukturierung. Ein realistisches Ziel, wie Ebben wohl betont. Das klingt für die Mitarbeiter nach etwas Hoffnung. Auch wenn die Wenigsten etwas davon verstehen. Die Lage scheint beherrschbar. Der Konzern sanierbar. Ebbens Aussagen der letzten Monate, man habe hier und da nur ein Liquiditätsproblem, scheinen sich zu bewahrheiten. Greifbare, konkrete Informationen zu den Gründen, zum Hergang, zur Situation, bleibt er schuldig. Der Form halber verfügt er noch ausdrücklich an diesem Tag, dass keine Informationen an Kunden und Presse gehen, keine vertraglichen Vorgänge mehr bearbeitet werden dürfen, keine Eigentumszertifikate oder sonstige Urkunden ausgestellt werden. Kundenfragen sollen mit dem Textbaustein beantwortet werden, dass zeitnah eine offizielle Pressemeldung herausgegeben werden soll. 

Ein leitender P&R Mitarbeiter beschreibt den gesamten Vortrag Ebbens später mit Kopfschütteln: Hohle Phrasen des gelernten Vertrieblers. Verkäufer-DNA. 

Wenige Tage später, direkt nach der Insolvenzmeldung der drei ersten Gesellschaften, die allein 2,943 Milliarden an Anlegervermögen verwalten, also den Löwenanteil, wird der GF erneut vor die Belegschaft treten. Bestens gelaunt. Lauter. Selbstbewusst. Wie er beschrieben wird. Er ist wieder der Alte. Er vermeldet, dass in einer Stunde der vorläufige Insolvenzverwalter, ein Dr. Jaffé mit Team, einlaufen wird. Dazu die Unternehmensberatung PWC, dazu eine weitere Anwaltskanzlei Ashurst als Verfahrensbevollmächtigte der insolventen Gesellschaften. Der GF grinst dabei »Wird voll hier.«  Um dann, wohl langsam, fast genießend, zu wiederholen: 

»Wir restrukturieren. Vielleicht in Eigenverwaltung.« 

Er meint es sicher gut. Ähnlich hat sich auch der Konzernboss Heinz Roth dem Marketingleiter gegenüber unter vier Augen geäußert. Zwischen Tür und Angel. Flurbegegnung. Er ist sonst ja eingeschlossen in seinem Büro. Seit zwei Wochen. Alles ist nur ein formaler Akt. Restrukturierung ist das Ziel. Alles wird sich geben. Es ist ja möglich, bei all den Milliardenwerten, die vorhanden sind. Denkt sein Gesprächspartner.

Nur wenige Minuten nach Ebbens Auftritt kommt Jaffé in Grünwald an. Es wirkt eher wie ein Staatsbesuch in einer Bananenrepublik: Jaffé, der bestellte vorläufige Insolvenzverwalter mit seinem Chauffeur und einem mehrköpfigen Stab im Schlepptau, die Unternehmensberater von PWC mit zirka sechs Personen, der für die vorläufig insolventen Gesellschaften beauftragte Prozess-bevollmächtige Anwalt. Sie alle machen sich breit, ihnen werden Arbeitszimmer zugewiesen, Rechner verkabelt, filmreif. 

Jaffé bestellt die Mannschaft ein. Stellt sich und seine beiden bei ihm angestellten Insolvenzanwälte Dr. Schuster und Dr. Heinke vor. Die beiden wirken sehr ruhig, sympathisch, durchaus. Souverän. Jaffé, das ist inzwischen durchgedrungen, muss ein absolutes Brett als Insolvenzjurist sein: Einer der besten und bekanntesten Fachanwälte der Republik auf diesem Rechtsgebiet. Im Verlauf der nächsten Monate wird sich zeigen: Das ist er auch. Fachlich. 

Jaffé ist beides: Bewaffnet mit einem enormen Selbstbewusstsein, ein wenig großspurig, ja. Hemdsärmelig. Aber keineswegs unsympathisch. Er signalisiert jedenfalls ab der ersten Minute, wer hier künftig der Boss ist. Er erzählt kurz über seine Kanzlei, die Groß-Insolvenzen, die er bereits abgewickelt hat, darunter auch die Kirch-Gruppe, umreißt die Gesamtsituation P&R, sieht sie durchaus nicht hoffnungslos, erwähnt die ungeheuren Vermögenswerte im Unternehmen und vor allem: Er betrachtet es als Glücksfall, eine so kleine Mannschaft bei so hohen vorhandenen Vermögenswerten vorzufinden. Fünfundzwanzig Angestellte. Und signalisiert, dass man diese Mitarbeiterstärke wohl in jedem Fall weiterhin beschäftigen wird. Möglich über Jahre.

 Jaffé vermittelt glaubhaft, dass trotz möglicher Fehlbeträge doch mehrere Milliarden an Vermögenswerten vorhanden sein sollten, die nun, in den Folgemonaten, genau festzustellen sind. Die Wahrheit kann er nicht kennen zu diesem Zeitpunkt. Der Gesamteindruck also, inhaltlich, auch in den Botschaften und Signalen, die Jaffé sendet, sind positiv. Die Mannschaft hat das Gefühl, dass dieser Mann alles im Griff hat. Routinen. Das Unternehmen ist nicht tot. 

Nur erneut knapp zwei Monate später wird Jaffé nach der vorläufigen ersten Vermögensfeststellung entdecken: Von 1,6 Millionen Containern, die Anleger erworben haben, existieren nur rund 600.000. 

 

EINE MILLION FRACHTCONTAINER, KNAPP ZWEI DRITTEL, GIBT ES NICHT.

 

Eine Million Frachtcontainer – aneinandergereiht die Strecke von Hamburg nach New York. Es wird sich zeigen: Es gab sie nie. Nicht in der Schweiz. Nicht bei den Leasingpartnern. Nicht bei den Reedereien. Nicht auf Schiffen. Nicht in irgendwelchen Umschlaghäfen. Knapp zwei Drittel dieses Milliardenvermögens, mit dem Jaffé für sich und die Anleger fest gerechnet hat, ist nicht vorhanden. P&R hat seinen Anlegern eine Million Container verkauft, die niemals angeschafft worden waren. Eine Million Mal Luft gegen Milliardeneinnahmen.

Diese später in den Gutachten auch offiziell bestätigte Erkenntnis ist für alle an dieser Insolvenz Beteiligten und Betroffenen niederschmetternd. Aus der Mega-Insolvenz ist der größte Anlegerbetrug der deutschen, wohl europäischen Nachkriegsgeschichte geworden. Die Anleger wissen davon noch nichts zu diesem Zeitpunkt. Der Konzerneigentümer Heinz Roth weiß es. Schon lange.

Die Dimension ist in diesen Augenblicken nicht fassbar, nicht glaubhaft, für all jene, die dabei sind. Es wirkt surreal. Vor allem, wenn man später erfahren wird, dass dieses Betrugssystem seit mindestens zehn bis fünfzehn Jahren schon betrieben wird. Erfolgreich, wenn das Wort gestattet ist an dieser Stelle. Wie ein solch gigantisches Milliarden-Schneeball-System über so viele Jahre funktionieren kann, unentdeckt, ist selbst für einen wie Jaffé unvorstellbar, wie er selbst sagt. Es werden weitere Entdeckungen folgen. 

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